
Ganz am Anfang, also wirklich GANZ am Anfang – noch bevor es Südtirol, Pizza und Après-Ski gab – saßen Gott, die Engel und ein leicht überforderter Praktikant namens Luggi auf einer Wolke und überlegten, wie man die Welt etwas interessanter machen könnte.
„Also“, sagte Gott und kraulte seinen Bart, „wir haben jetzt die schönsten Äpfel, die größten Gletscher, die höchsten Gipfel und das besten Korn für's Paarlbrot – aber irgendwas fehlt mir noch im Vinschgau.“
„Wie wär’s mit einem richtig schönen, gemütlichen Wind, der NIE Pause macht?“, schlug der Erzengel Gabriel vor, der damals ein wenig zu viel Espresso hatte.
„Na super“, rief Luggi, „dann können wir dort gleich die ersten Wind-Surfer ansiedeln!“
„Du sollst nicht lügen, Luggi“, mahnte ein anderer Engel, „es gibt dort noch nicht mal Wasser.“
„Pah“, sagte Luggi. „Ich erfind dann einfach den Reschensee – mitsamt versunkenem Kirchturm! Die Leute werden es lieben!“
Gott seufzte, aber er hatte schon schlimmeres gehört (z.B. die erste Version der Blockflöte).
Am sechsten Tag: die Schöpfung von Adam, Eva – und dem Nordwind
Am sechsten Tag erschuf Gott Adam und Eva. Und Luggi sagte natürlich, er hätte geholfen:
„Ich hab dem Adam das Sixpack modelliert und Eva beigebracht, wie man Marillenknödel macht!“, prahlte er. In Wahrheit hatte er nur den Apfel vom Baum geklaut und aus Langeweile
mit dem Teufel Schach gespielt.
Und weil Eva fror, ließ Gott einen warmen Südwind wehen.
„Vorsicht!“, rief der Teufel. „Der bringt schlechte Laune und Kopfschmerzen!“
„Das ist Luggi gewesen!“, sagte Gott. „Er hat das Klimasystem falsch eingestellt.“
Luggi zuckte die Schultern. „Ich dachte, Südwind klingt romantisch.“
Und dann… der Vinschger Windfluch
Als Strafe für all seine Übertreibungen (und weil er das letzte Stück Himmelskuchen gegessen hatte), verbannte Gott Luggi an den Reschenpass – für alle Ewigkeit. Dort sollte er den Wind hüten.
Aber wie das mit Luggi so ist:
Er hat vergessen, wo der Aus-Schalter ist.
Seitdem weht der Wind. Immer. Mal von Norden (frisch und klar), mal von Süden (warm und bockig), mal von überall und nirgendwo.
Die Moral von der Geschichte?
Wenn dir im Vinschgau der Wind um die Ohren pfeift, dann weißt du:
Das ist Luggi.
Er pustet, pfeift, flüstert – oder lacht sich schlapp, weil er den Wetterbericht wieder sabotiert hat.
Und manchmal…
Wenn die Sonne scheint, der Himmel blau ist, und plötzlich ein Windstoß deinen Aperol sprengt, dann hat Luggi dir vielleicht nur kurz „Hallo“ gesagt.
Oder: er übt fürs nächste Kapitel der Menschheitsgeschichte.