
Hand aufs Herz: Nervt dich Weihnachten auch gerade ein bisschen? Die To-do-Listen sind länger als der Wunschzettel und die „stille Zeit“ ist alles andere als leise. Wir rennen dem Idealbild vom perfekten Fest hinterher und verlieren dabei das Wichtigste aus den Augen: uns selbst.
Doch bevor du das Fest ganz abschreibst, hör mal kurz zu.
„Am Heiligen Abend“, sagt Luggi und lehnt sich entspannt zurück, „ist alles so ruhig, dass sogar die Zeit langsamer geht. Oder sie tut zumindest so.“
Fast alles an diesem Abend ist Symbol. Nur haben wir sie vergessen und wissen auch nicht, warum wir so manches machen. Heute zünden wir Kerzen an, weil sie hübsch aussehen oder zum Dekorationskonzept passen. Früher hat man sie angezündet, weil man sonst im Dunkeln saß – draußen wie drinnen. Die Kerze war kein Deko-Objekt, sie war das Versprechen, dass das Licht und die Wärme wiederkommen.
Und genau dort beginnt die heutige Geschichte ... und Luggi der Lügner schaut mal wieder genauer hin.
Weihnachten ist nicht nur Geschenkpapier, glitzernde Lichter und hektisches Einkaufen. Es ist ein kleines Abenteuer im Alltag, ein Abend, an dem man stehen bleibt, statt durchzusprinten, zuhört statt zu reden, wartet statt zu hetzen. Luggi meint: Wer diese alten Tricks versteht, hat vielleicht mehr Zukunft als alle, die glauben, man müsse alles immer schneller, lauter, greller machen.
Die Dunkelheit
Man feiert abends. Nicht mittags, nicht im Hellen.
„Schon komisch“, meint Luggi, „dass ausgerechnet im Dunkeln Hoffnung gefeiert wird.“
Vielleicht, weil echtes Licht erst sichtbar wird, wenn es wirklich finster ist.
Das Schweigen
Kein Radio, kein Dauergerede, kein Lärm.
„Früher hat man weniger gesagt“, sagt Luggi, „nicht weil man nichts wusste, sondern weil man zuhörte.“
Stille war kein Mangel. Sie war ein Raum.
Das Warten
Der Heilige Abend ist kein Ziel, sondern ein Dazwischen.
Man wartet. Auf Mitternacht. Auf etwas, das noch nicht da ist.
„Das Wichtigste kommt nie pünktlich“, murmelt Luggi. „Und schon gar nicht auf Knopfdruck.“
Die Uhrzeit
Mit der Dämmerung beginnt etwas Neues.
Kein Paukenschlag, kein Feuerwerk.
„Veränderung“, sagt Luggi, „kommt leise. Alles andere ist Werbung.“
Die Kerzen
Keine Scheinwerfer, keine grellen Lichter.
Nur Flammen. Unsicher. Beweglich. Echt.
„Kerzen vertrauen darauf, dass sie nicht ausgehen“, sagt Luggi. „Das ist mutiger als jede Technik.“
Die Ordnung im Haus
Man räumte auf. Beendete Arbeiten. Schob nichts mehr vor sich her.
Nicht aus Perfektion – sondern um innerlich frei zu sein.
„Frieden“, sagt Luggi, „beginnt meistens mit einem aufgeräumten Tisch.“
Das Nicht-Tun
Keine Geschäfte. Keine Reisen. Keine großen Pläne.
Ein bewusster Stopp.
„Manchmal entsteht Wert genau dort, wo man aufhört“, meint Luggi und legt die Füße hoch.
Die Kinder im Mittelpunkt
Nicht, weil sie Geschenke verdienen.
Sondern weil sie Zukunft sind.
„Hoffnung“, sagt Luggi, „schaut immer nach vorne. Nie zurück.“
Der Kreis
Man sitzt im Kreis. Um den Tisch. Um den Baum.
Keine Rangordnung. Keine Bühne.
„Im Kreis“, sagt Luggi, „sieht man sich in die Augen. Das ist nicht immer bequem.“
Der einfache Gruß
„Frohe Weihnachten.“
Kein Smalltalk. Kein Leistungswunsch.
Ein Wunsch für das Innere. Nicht für den Kalender.
Kurz gesagt, meint Luggi:
Der Heilige Abend ist ein Gegenentwurf zur Welt da draußen.
Langsam statt schnell.
Leise statt laut.
Bedeutung statt Besitz.
Und vielleicht – so zwinkert Luggi –
ist genau das der Grund, warum er uns jedes Jahr wieder so nervös macht.
Genug der Sentimentalitäten! Bevor uns jetzt vor lauter Besinnlichkeit die Tränen in den Glühwein kullern: Schluss mit dem Kuschelkurs. Ab sofort wird es hier wieder „luggi-hafter“. Wir tauschen die weichgezeichnete Weihnachtshilfe gegen den echten Vinschger Alltag – mit ordentlich Schmäh, Ecken, Kanten und all den Kuriositäten, die unser Oberland so ausmachen.
Wir haben da ein paar Ideen im Köcher, aber worauf habt ihr eigentlich Lust? Was „turnt“ euch am meisten an?
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Vinschger Latein für Fortgeschrittene: Die absurdesten Sprüche, die du nur hier hörst (und was sie wirklich bedeuten).
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Hinter den Kulissen: Was passiert im Reschnerhof eigentlich, wenn die Gäste schlafen? (Spoiler: Luggi ist nicht immer so brav, wie er tut).
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Überlebensguide fürs Oberland: Wie man einen Winter am Reschenpass übersteht, ohne einzufrieren oder den Verstand zu verlieren.
Schreib’s mir in die Kommentare! Welches Thema sollen wir als Erstes anpacken? Oder habt ihr eine ganz andere Idee, was Luggi mal genauer unter die Lupe nehmen sollte?

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