
Also ehrlich – ich, Luggi der Lügner, war ein bisschen enttäuscht. Ich hab monatelang gehofft, dass der neue Spa-Tempel bei uns in Reschen entsteht. Ich hatte die Vision: eines Infiniti-Pools auf dem Dach, eine Zirben-Saunawelt, ein Tauchbecken mit Gletscherwasser und eine Aufgusszeremonie mit Marillenschnaps und Musikkapelle. Alles bei der Talstation in Schöneben.
Aber nein!
Curunes kommt nach Graun.
Mit Riesenbecken, Rutsche, Sprudel und Panorama-Restaurant.
Die einen sagen: „Ein Meilenstein!“
Die anderen: „Ein Millionengrab.“
Ich sag: „Ein Projekt, bei dem man sich fragt: Ist das der Dampf aus der Sauna oder brennt da schon das Budget? Aber ist ja egal - ein Erlebnis wird es auf jedem Fall und einen Besuch wert ist es sowieso.“
Man spricht von 25-Meter-Becken, Gegenstromanlage, Whirlpool-Flatrate, Saunavielfalt – und das Ganze für nur 12 Millionen Euro. Oder waren’s 20? Gestartet ist man bei 7 Millionen. Die Zahlen sind so flüchtig wie der Duft von Eukalyptus im Dampfbad.
Geführt wird’s von den Profis aus der Schneeabteilung. Ohne Risiko für sie, dafür mit Netz und doppeltem Gemeinde-Boden. Sehr entspannt – so wie der ganze Wellness-Hype zurzeit.
Denn scheinbar reicht’s nicht mehr, einfach müde zu sein.
Man muss heute erschöpft sein – aber stilvoll.
Mit Salzpeeling, Klangschale und Algenmaske.
Und nach dem Skitag: Detox-Kräutersuppe mit Bergkristall.
Aber gut – wem’s gefällt!
Für unsere Gäste ist das neue Curunes auch gut:
Ein bisschen warmes Wasser, ein bisschen Dampf – und dann zurück zum echten Leben.
Bei uns im Reschnerhof.
Wo's noch nach Heimat duftet, der Zirbenstuhl quietscht, und der Apfelstrudel nicht „sensorisch interpretiert“, sondern einfach warm und gut
ist.
Luggi meint:
„Wellness ist, wenn man sich wohlfühlt – nicht, wenn’s blinkt.“
Und darum freu ich mich auf den nächsten Winter. Mit Curunes in der Nähe, aber Herz und Bauchgefühl immer noch bei uns.
Euer
Luggi der Lügner
(„…den eher das Bergfieber erwischt als der große Wellness-Zauber.)