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Luggi und das Herz-Jesu-Feuer – oder: Wie die Tiroler das Flammenlegen erfunden haben

Also, passt auf. Alle reden immer von diesem Herz-Jesu-Feuer, von wegen Tradition, Glauben und Napoleon.
Aber keiner kennt die wahre Geschichte. Nur ich. Luggi der Lügner. Ich war dabei. Wirklich! (Also fast.)

 

Es war das Jahr 1796. Napoleon marschierte auf Tirol zu, wild entschlossen, Hüte zu verbieten und das Jodeln durch französische Chansons zu ersetzen. Eine Katastrophe für die Tiroler! Die Landeshauptmänner versammelten sich also zur Krisensitzung. Und wie das bei Tirolern so ist – nach drei Minuten ging’s schon ums Schnapsbrennen und ums Feuer machen.

 

„Wenn’s brennt, kommen’s nit“, sagte der Sepp. Und so entstand die Idee, auf allen Gipfeln ein Riesenfeuer zu entfachen. Als Zeichen. Und zur Abschreckung. Manche wollten ein Kreuz aus Holz legen, andere bestanden auf ein riesiges Tiroler Schnurrbart-Symbol. Einem ist sogar der Bart dabei abgefackelt – aber das nur nebenbei.

Napoleon, der die Feuershow sah, dachte:
„Mon Dieu, diese Tiroler sind komplett verrückt! Die zünden ihre Berge an!“
Er kehrte um. Und seitdem machen sie’s jedes Jahr. Zur Erinnerung – und, so munkelt man, um zu testen, ob noch genug Holz vom letzten Winter da ist.

 

Ich persönlich finde es großartig: Ein Brauch, der gleichzeitig spirituell, gefährlich und leicht übertrieben ist – das passt zu Tirol wie der Krapfen zur Marillenmarmelade.

 

Letztes Jahr hab ich übrigens selbst ein Feuer gelegt. Ein brennendes Porträt von mir – mit Hut und verschmitztem Grinsen. Leider hat’s keiner gesehen, weil ein Nebel aufgezogen ist. Typisch.

 

Also, liebe Gäste im Reschnerhof:
Wenn diesen Sonntag die Berge leuchten, ist das kein Stromausfall – sondern Tirol in seiner flammendsten Form. Und vielleicht seht ihr ja irgendwo im Feuer mein Gesicht. Dann wisst ihr: Luggi war da. Und hat wieder ein bisserl übertrieben.

 

Und wer’s noch sportlicher will:
Der Dreiländergiro startet diese Woche in Nauders – da wird nicht nur die Luft dünn, sondern auch die Wadeln weich. Kurzum:


Diese Woche brennt’s. Im Himmel, auf den Bergen – und in den Beinen.

 

 

Euer Luggi
(Brandgefährlich. Und leicht entflammbar.)

 

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