Der Turm im Reschensee im Vinschgau am Reschenpass

Der Kirchturm im See ist gleichzeitig Wahrzeichen und Mahnmal von Südtirol

Der Turm im Reschensee im Vinschgau am Reschenpass ist Wahrzeichen von Südtirol. Im Hintergrund Piz Lad Spitze.

Einige Fakten über den Reschensee am Reschenpass in Südtirol:

Länge 6 km

Breite 1 km

Fläche: 677 ha

Wassermenge 116 Mio. m2

Jahres-Energieproduktion: 250 Mio. kwh/Jahr

Umfang (Reschenseelauf): 15,3 km

Seestauung im Jahre 1950

Entstehung und Geschichte über den Reschensee am Reschenpass:

Bis zum Jahre 1950 gab es hier drei Seen: den Reschensee, den Mittersee (Grauner See) und den Haidersee. Bereits 1920 wurde jedoch die Ermächtigung erteilt den Wasserspiegel um 5 m zu heben. Daraus wurden allerdings später 22 m! Als der Reschensee gestaut wurde, wurde die gesamte Ortschaft Graun sowie ein Teil des Dorfes Reschen im Wasser des Reschensees versenkt und zahlreiche Häuser zerstört. Der damalige Pfarrer von Graun sprach sogar beim Papst in Rom vor. Dieser sollte bei der italienischen Regierung intervenieren, damit die Bevölkerung zumindest ausreichend entschädigt würde. Denn verhindern konnte auch der Heilige Stuhl die Seestauung am Reschenpass nicht mehr. Es entstand damit der größte See nicht nur vom Vinschgau, sondern von ganz Südtirol.

Warum im Vinschgau der Turm im Reschensee steht:

Lediglich der aus dem Wasser ragende Kirchturm erinnert heute noch an Alt-Graun. Zahlreiche Sagen und Erzählungen thematisieren noch heute das Ereignis der Seestauung des Reschensees und das Geheimnis rund um den Kirchturm im See. Jedenfalls konnte die Sprengung des gotischen Kirchturms der Pfarrkirche von Graun im Vinschgau verhindert werden, da dieser Kurzerhand unter Denkmalschutz gestellt wurde. Die Folgen der Seestauung waren für die Bevölkerung allerdings gravierend: 70 % der Bevölkerung wurde aus- bzw. umgesiedelt (ca. 1.000 Personen), 163 Wohnhäuser und landwirtschaftliche Gebäude wurden gesprengt und  514 ha Kulturgrund wurde am Reschenpass vernichtet.

Der Reschensee im Vinschgau heute:

Der erste Eindruck am Reschensee ist gewaltig: Hier zeigen sich König Ortler, der höchste Berg von Südtirol, sowie seine mächtigen Nachbarn von seiner schönsten Seite. Italien, Österreich und die Schweiz verbinden sich hier am Dreiländereck am Reschenpaß. Eingebettet in die Seenlandschaft liegen die Dörfer Reschen, Graun im Vinschgau und St. Valentin auf der Haide an der antiken, römischen Handelsstraße Via Claudia Augusta. Die besondere Lage der Ferienregion Reschenpass und die Geschichte hat Land und Leute geprägt. Der versunkene Turm im Reschensee ist das Herzstück dieses Hochplateaus im Vinschgau. Rund um die Seenlandschaft bilden die Seitentäler Langtaufers und Rojen ein Erholungsgebiet für Genießer von Stille und Natur. Für Kitesurfer, Segler und all, die ihren Urlaub gerne am Wasser verbringen, ist der spektakuläre Reschensee im Vinschgau genau richtig.

Der Reschensee selbst, vor allem aber der Haider See, ist ein Angelrevier. Direkt an der Westseite des Reschensees befindet sich die Talstation zum Skigebiet Schöneben. Dort ist im Winter der Anschluss an mehrere Sessellifte möglich. Der Skiverbund mit den Skigebieten Schöneben in Reschen, Haider Alm in St. Valentin und Bergkastel in Nauders insgesamt umfaßt 120 Pistenkilometer.

Die relativ hohen Windstärken machen am Reschensee mit Wind verbundene Sportarten möglich. In den Sommermonaten wird der See vor allem von Kite-Surfern aufgesucht. Im Winter ist der Reschensee ein gesuchter Treffpunkt für Eissegler, Snowkiter, Eissurfer und natürlich ideal auch zum Eislaufen.